-
dima
-
‚300 TONNEN/SEKUNDE‘
Sand ist der meist verwendete Rohstoff weltweit und ein wesentliches Material für den modernen Städtebau. Er wird für Beton, Glas und Asphalt eingesetzt. Durch den Anstieg der Bevölkerung und den anhaltenden Bauboom wird das “Gut Sand” immer knapper und sich irgendwann dem Ende zuneigen.
Das internationale Geschäft mit Sand erweist sich als zunehmend intransparent und die Industrie agiert teilweise illegal und verursacht Umweltzerstörungen. Der Abbau von Sand kann Flüsse verschmutzen, zum Fischsterben führen, Wasserknappheit verursachen und ganze Lebensräume zerstören.
Die Arbeit von Elvedin Klačar geht auf diese globale Entwicklung ein und zeigt das Paradoxon der Sandwirtschaft auf. In Industrieländern sehen sich viele Menschen dazu gezwungen, unter widrigen Umständen in der Baubranche zu arbeiten. Auf der anderen Seite führt die große Nachfrage nach Sand zu einem doppelt so hohen Verbrauch wie die “natürliche Nachproduktion”, was zu ökologischen und ökonomischen Katastrophen führt.
Die in einer großen Sanduhr verwendeten Formel der mechanischen Arbeit “W=f*s” steht für Arbeit (f) ist gleich Kraft (f) mal Weg (s) und bezieht sich auf die Arbeit mit Sand selbst, davon ausgelöste Migrationsströme und den Transport von Sand. Drehen Ausstellungsbesucher*innen die Uhr, rieselt der Sand, symbolisch für 300 Tonnen Sand, die pro Sekunde abgebaut werden, auf eine gesichtslose Großstadt respektive legen sie frei.